In Palma de Mallorca, am Plaza de San Francesc, steht eine kirchliche Anlage, die auf den ersten Blick nicht besonders auffällt. Beim genauen Hinsehen entdeckt man allerdings über dem Eingangsportal eine kunstvoll gearbeitete Rosette. Das Eingangsportal fällt auch durch kunstvolle Steinarbeiten mit einer Skulpturengruppe auf. Es wurde von Francisco de Herrera hergestellt. Die Basilika Sant Francesc wurde von den Franziskanern im Jahr 1281 im gotischen Stil errichtet. Zur Anlage gehört auch ein Kloster mit einem Kreuzgang, zu dem 115 Säulen gehören. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche erweitert und die Fassade wurde im 17. Jahrhundert durch eine barocke ersetzt. Nach der Kathedrale “Le Seu“ ist die Kirche die zweitgrößte auf der Insel Mallorca, aber für die Mallorquiner ist sie die Wichtigste. In der Kirche, hinter dem Altar, befindet sich das Grab von Ramón Llull, es wurde im Jahr 1840 von Francesc Sagrera im gotischen Stil erbaut. Ramón Llull ist ein berühmter mallorquinischer Theologe und Philosoph. Er lebte von 1235 bis 1315 und seine Werke u. a. “Ars Magna“ hatten großen Einfluss auf die mittelalterlichen Geisteswissenschaften. Ein Denkmal des Franziskanermönchs, Junipero Serra, ein anderer bekannter Mallorquiner, steht vor der Basilika Sant Francesc.
In der Nähe von Felanitx liegt der Puig Sant Salvador. Auf der Spitze des Berges liegt das Kloster Santuari die Sant Salvador. In der Nähe des Hauptgebäudes steht ein Turm, ca. 37 m hoch, mit einer sieben Meter großen Christusstatue. Von der Aussichtsplattform hat man einen grandiosen Blick bis Porto Colom mit dem Hafen und eigentlich über die ganze Insel bis zur Gebirgskette des Tramuntana mit dem höchsten Berg, dem Puig Mayor. Im Kloster befindet sich seit 1992 ein Restaurant und man kann Zimmer für eine Übernachtung mieten. Das Kloster wurde im 14. Jahrhundert im Auftrag von König Pere lV. von Aragón erbaut. Im Jahre 1715 wurde die Pilgerkirche erweitert, da die alte Kirche für den Pilgerstrom zu klein wurde. Noch bis 1992 wurde das Kloster von Mönchen verwaltet. Die Klosterkirche ist prunkvoll verziert. Im Hauptschiff der Kirche steht ein barocker Hochaltar, der von Pere Coronero, einem spanischen Bildhauer, verziert wurde. Sehenswert ist auch eine Nachbildung des Abendmahls aus der Kathedrale “Le Seu“ in Palma sowie eine Marienstatue aus dem 13. Jahrhundert. Das Kloster ist als Motiv bei spanischen Malern sehr beliebt.
Das Castell de Santa Àgueda befindet sich in der Nähe von Ferreries auf Menorca. Eigentlich sind es die Überreste eines römischen Kastells, welches allerdings maurische Türme besaß. Historisch ist es bekannt, da hier die Übergabe der Insel durch die Mauren an König Alfonso lll. von Aragón stattfand. Das Castell de Santa Àgueda ist ohne Zweifel das bedeutendste Zeugnis der maurischen Herrschaft auf Menorca. Es wurde im 13. Jahrhundert erbaut und die Lage wurde absichtlich gewählt. Das Castell hatte unter anderem die Funktion, der Bevölkerung einen sicheren Rückzugsort zu bieten. Außerdem befand sich dort eine Siedlung für die umgebenen Ländereien. Es ist klar erkennbar, dass das Castell de Santa Àgueda aus drei unabhängigen klar definierten Flügeln bestand. Man nimmt an, dass das Gebäude bereits im dritten Jahrhundert, evtl. noch früher gebaut wurde. Uneinig ist man bis heute, ob die Römer es gebaut haben oder es bereits von den Byzantinern, evtl. sogar von den Ureinwohnern, dem Talaiotikum, errichtet wurde. Sicher ist man, dass die Mauren es ab dem 6. Jahrhundert n. Chr. vergrößert und erweitert haben, denn die Anbauten wurden erst später im maurischen Stil erbaut. Bereits seit dem 13. Jahrhundert ist das Castell de Santa Àgueda eine Ruine, obwohl im 16. Jahrhundert versucht wurde, es wieder aufzubauen.
Bei der Nekropole von Son Real handelt es sich um ein prähistorisches, teilweise oberirdisch, liegendes Gräberfeld. Es liegt an der Nordküste Mallorcas, in der Gemeinde Santa Margalida, auf der Landzunge “Punta des Fenicis“ an der Bucht von Alcudia. Die William L. Bryant Foundation begann nach der Entdeckung im Jahr 1957 mit archäologischen Ausgrabungen, die um 1970 beendet waren. Bereits aus dem 7. bis 4. Jahrhundert v. Chr. stammt die Nekropole. Auch später wurde das Gebiet noch für Bestattungen genutzt. Es sind 109 Grabstätten gut erhalten geblieben. Die Grabstätten ähneln in der megalithischen Bauweise kleineren hufeisenförmigen Navetas und es stehen dort auch kleine runde sowie viereckige Talaiots. Mit Naveta werden die frühgeschichtlichen Großsteinbauten auf den Balearen bezeichnet, die noch aus der Bronzezeit stammen. Zirka 168 Tote befanden sich in Gräbern. Den Toten wurde Schmuck, Waffen und Alltagsgegenstände mitgegeben. Außerdem wurden Tierknochen und Muscheln in den Gräbern gefunden. Bisher unklar, ist die Herkunft der Bestatteten in der Nekropole, aber man nimmt an, dass sie zur führenden Bevölkerungsschicht gehört haben. Die Fundstücke aus der Nekropole von Son Real werden im “Monografischen Museum von Polléntia“ in Alcúdia ausgestellt.
Die Festung Capdepera ist schon von weitem zu erkennen. Sie liegt aus dem Burghügel über Capdepera, einem strategisch wichtigen Punkt. Bereits im 13. Jahrhundert befand sich an dieser Stelle ein Wehrturm, der bereits von den Mauren erbaut wurde. König Jaume ll. ließ die Anlage im 14. Jahrhundert zur Festung ausbauen. Der Bau ist in seiner Form bis heute erhalten geblieben. Allerdings wird vermutet, dass bereits zu Zeiten des Talaiotikums, der Burghügel bewohnt wurde. Auf alten römischen Navigationskarten erkennt man an der Stelle einen steinernen Kopf “Caput Petrae“. Capdepera ist aus der römischen Bezeichnung entstanden. Inzwischen ist auch bekannt, dass bereits die Mauren auf dem Hügel bei Capdepera eine Festung unterhielten. Im 14. Jahrhundert wurde auf dem Hügel zusätzlich eine frühgotische Kapelle „Nuestra Senyora de la Esparanza“, die dem Heiligen Petrus gewidmet wurde, gebaut. Hier sind eine gotische Marienstatue und eine Christusstatue, die aus Orangenholz geschnitzt wurde, zu sehen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Festung weiter verstärkt, da sie die Bewohner vor türkischen Piratenangriffen schützen sollte. Besichtigen kann man außer dem Festungsturm „Miquel Nunis“ auch die Residenz des Militärgouverneurs aus dem 18. Jahrhundert sowie die Kasernen.