Urlaub in Spanien - Sehenswürdigkeiten in Galicien

1.) Kathedrale von Santiago de Compostela

Den Jakobsweg krönt in Santiago de Compostella die gleichnamige Kathedrale. Glaubt man der Legende, so steht sie über den sterblichen Überresten des Apostels Jakobus, der in Jerusalem sein Leben verlor und von seinen Jüngern per Schiff nach Galicien gebracht wurde. Und obwohl diese Version umstritten ist, hindert es weder tausende Pilger noch Gläubige jährlich daran, hierher zu kommen und ihre Messen zu feiern. Mit dem Bau der Kathedrale wurde bereits 1077 begonnen. Durch die Mauren und Bauernaufstände wurde sie teilweise beschädigt, wieder aufgebaut und erweitert und weist nun neben einem romanischen Südportal ein barockes Westportal, gotische Kreuzgäng und eine Nordfassade im Stil des Klassizismus auf. Als Meisterwerk der Architektur gilt die aus dem Jahr 1188 stammende Eingangshalle Portico de la Gloria des Baumeisters Mateo. Sie ist nach Meinung vieler Experten bezeugtes Evangelium. Über dem Grab des Jakobus befindet sich ein Hauptalter, überdacht von einem goldenen Baldachin. Mit ein bisschen Glück darf der Besucher Zeuge eines ganz besonderen Spektakels sein, dann nämlich, wenn der riesige Weihrauchkessel durch das Kreuzschiff geschwenkt wird. Acht ausgewachsene Männer sind nötig, um das überdimensionale, an Seilen hängende Gefäß zu bewegen. Übrigens dienten diese Mengen an Weihrauch ursprünglich dazu, den Geruch der vielen Pilger zu überdecken.

2.) Herkulesturm

Nach langem Kampf besiegte Herkules den Riesen Geryon. Dankbar darüber wurde aus dem Fels, auf dem der Kampf ausgetragen worden war, ein Turm geschaffen. So sagt es die Legende. Der Herkulesturm steht in A Caruna im Nordwesten Spaniens zwischen der Bucht von Orzan und dem Golf von Artabro. Ursprünglich stammt der Herkulesturm aus der Zeit des römischen Kaisers Traianos um 110 unserer Zeitrechnung. In den Jahren 1788 bis 1791 unterzog man ihn einer Restaurierung und er erhielt eine klassizistische Umbauung. Das Besondere an diesem Bauwerk ist nicht nur sein Alter, sonder auch die Tatsache, dass er der einzige Leuchtturm auf der Welt sein dürfte, der nach fast 2.000 Jahren immer noch in Betrieb ist. Der Herkulesturm steht auf einer Erhebung 112 Meter über dem Meeresspiegel und weist eine Gesamthöhe von 68 Metern auf. Sein Licht ist 32 Seemeilen weit zu sehen. Der Turm hat einen quadratischen Grundriss, auf dem sich drei, sich nach oben verjüngende Abschnitte aufbauen. Er ist für den Besucherverkehr geöffnet und wer sich die Mühe macht, die 242 Stufen bis ganz nach oben zu steigen, wird mit einer wunderbaren Aussicht über den Ort und den Atlantik belohnt. Seit 2009 gehört der Herkulesturm zum UNESCO-Welterbe.

3.) Islas Cíes

Das Archipel der Inselgruppe Islas Cies besteht aus drei unbewohnten Insel und liegt in der Nähe der Stadt Vigo. Die Nordinsel (Monteagudo) und die Mittelinsel (De Faro) sind durch einen Sandstreifen miteinander verbunden, der bei Flut überspült wird und bei Ebbe zu einem der schönsten Strände der Welt, dem Playa de Rodas, wird. Der höchste Punkt der Inseln befindet sich mit dem Alto das Cies auf der Nordinsel und weist eine Höhe von 197 Metern auf. Die Inseln können von Vigo und Cangas aus mit der Fähre erreicht werden. Wegen der Bedeutung ihres Ökosystems sind die Besucherzahlen der Inselgruppe beschränkt. Es wird alles getan, um die einzigartige Flora und Fauna des Archipels zu schützen. Die Steilküsten der Inseln im Westen sind teilweise bis zu 100 Metern hoch, während auf der anderen, der windgeschützten Seite Kiefern-, Eukalyptuswälder und von Gebüsch bedeckte Berghänge befinden. Der Kontrast zwischen deren Gründ und dem Blau des Meeres ist immer wieder beeindruckend. Um die Inseln wurde 1992 der Fischfang verboten, außerdem wurde ein Vogelschutzgebiet eingerichtet. Mit ein bisschen Glück kann man Wale, Delphine oder Meeresschildkröten bewundern. Das Tauchen vor Islas Cies ist erlaubt, allerdings darf nichts mit nach oben gebracht werden. Die Inseln können nur zu Fuß auf Wanderwegen erkundet werden.

4.) Kap Finisterre

Kap Finisterre Die Römer nannten dieses Fleckchen Erde „ Finis terrae“ – das Ende der Welt. Gemeint ist ein Kap an der Westküste Galiciens, an dem der tiefe Atlantik unvermittelt auf das Festland trifft und dessen felsige und schroffe Landschaft tatsächlich etwas vom Ende der Welt hat. Die Felsen sind beeindruckend, der Wind weht kühl und scharf. Wenn er von Süden kommt, kann er schwere See aufbauen. Kap Finisterre liegt etwa 60 Kilometer von Santiago de Compostella entfernt auf einer Halbinsel. Hier erst endet für viele Pilger der Jakobsweg und hier befindet sich auch der letzte Meilenstein des Weges mit der Kilometerangabe „Null“. Viele der Pilger verbrennen der Tradition folgend die während des Weges getragenen Sachen am Leuchtturm des Kaps. Die Zeremonie verheißt, wenn sie richtig ausgeführt wird, dass man am nächsten Tag als völlig neuer Mensch erwacht. Beeindruckend auch das Naturschauspiel des Sonnenuntergangs, das sich viele der Pilger ansehen. Die Herberge übrigens gewährt nur demjenigen Unterkunft, der zu Fuß, auf dem Pferd oder Rad den Weg bis hierher zu Ende gegangen ist. Auf Kap Finisterre soll der Legende nach Jakobus als Toter Galicien erreicht haben. In früheren Zeiten kamen die Pilger auch hierher, um die Grenze zwischen der ihnen bekannten westlichen Welt und dem unergründlichen, fremden Ozean zu sehen.

5.) Cruceiro de Hío

Überall säumen sie die Wege in Galicien, die Cruceiros – Wegkreuze, die seit fast 700 Jahren dort stehen, wo sich Hexen trafen, Wunder stattgefunden haben oder auch grausame Verbrechen verübt worden sind. Eines der schönsten und wohl auch das am meisten beeindruckende in ganz Spanien ist das Cruceiro de Hio. Es steht vor der Dorfkirche des Ortes und ist gleichzeitig auch eines der berühmtesten des Landes. Biblische Geschichte wurde kunstvoll in den grauen Stein gemeißelt. Angefangen mit dem Sündenfall Adams und Evas bis hin zur Kreuzabnahme Jesu zeigt das Cruceiro de Hio verschiedene Schlüsselszenen der christlichen Lehre. Beeindruckend ist es vor allem wegen seiner Größe und auch wegen seiner Originalität. Zahlreiche Figuren zieren das filigrane Kunstwerk. Geschaffen wurde es vom Meister Cervino im 19. Jahrhundert. Erstaunlich ist auch die Tatsache, dass es aus nur drei Granitblöcken besteht.